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Super 8 und Super 16: Erfahrungen mit dem "Kodak Ektachrome 100D Color Reversal"* Filmmaterial |
* Die Fa. KODAK ist ein Hersteller von Filmmaterial. Der Name "KODAK" ist ein Markenname. "Kodak Ektachrome 100D Color Reversal" ist eine Warenbezeichnung. |
Der Anblick dieser 4 ausgeschlachteten "Meoclub 16"*** Schmalfilmprojektoren zeigte Ende August 2007 symbolisch auf, dass das Filmjahr 2007 einen Wendepunkt in der Schmalfilmära darstellen könnte. Das 4:3 Filmformat, sowie Kameras und Vorführgeräte, die nicht auf moderne Fernsehformate umgebaut werden können, dürften möglicherweise bald nur noch einen Sammler- oder Liebhaberwert haben. ***Hergestellt in den 60er und 70er Jahren von der Fa. "MEOPTA", vorrangig zum Einsatz als Schul - und Schulungsprojektoren in der ehemaligen DDR. Diese Geräte standen Jahrelang auf dem Fußboden eines feuchten Kellers, was zur Verrottung des Verstärkerteiles dieser mechanisch robust aufgebauten Geräte führte. |
Im Juli und August 2007 gab die Fa. MUVIG Testaufnahmen in Auftrag, die mit dem o. g. Filmmaterial und alten DDR Schmalfilmkameras hergestellt wurden. Um eine bei MUVIG hergestellte Super 16- Filmabtastmaschine mit neuem Filmmaterial testen zu können, wurde eine "Pentaflex 16" Kamera auf das Super 16 Format umgebaut, in dem die gesamte Tonspur in feinmechanischer Kleinarbeit sauber aufgefeilt und poliert wurde, um diesen Bereich zusätzlich belichten zu können. Die Super 8 Aufnahmen wurden mit dem selben Filmmaterial erstellt, jedoch mit der Doppel - Super 8 Schmalfilmkamera "Pentaflex 8", die einst in der DDR vom "VEB Pentacon Dresden" hergestellt wurde. Zum Vergleich beider Filmformate wurden kurz hintereinander erst die Super 8- Aufnahmen und dann der Super 16 Film bei MUVIG mit einem 1,3 Megapixel Einzelbildabtaster digitalisiert und auf Mini- DV- Kassette gespeichert. |
Die folgende Bilderserie zeigt links Super 8 Aufnahmen und rechts Super 16 Filmbilder zum Vergleich der beiden Filmformate: |
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Abbildung links: Super 8 Aufnahme bei Gegenlicht. Abbildung rechts: Unser Kameramann und Schmalfilmfreund filmt sich mit seiner umgebauten "Pentaflex 16" im Spiegel. |
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Abbildung links: gute Detailauflösung und kräftige Farben, jedoch mit sichtbarer Gegenlichtblende oben links beim Super 8 Film. Abbildung rechts: Überbelichtung bei Außenaufnahmen auf Grund nicht optimal ausgeführter Belichtungsmessung*. *Die Pentaflex 16 verfügt über keinen eingebauten Belichtungsmesser. |
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Abbildung links: Stärkere Kontraste beim aufklarendem Himmel im Vergleich zum 1. Filmbild. Abbildung rechts: Leichte Überbelichtung und ein etwas unscharfer rechter Bildrand bei der Pentaflex 16, der möglicherweise auf Grund der noch nicht exakt nachjustierten Andruckplatte oder einem Problem mit dem Objektivrevolver der mittlerweile über 50 Jahre alten Kamera entstanden ist. |
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Abbildung links: Gute Kontrastverhältnisse und Farbqualität lieferte die Pentaflex 8 bei ausreichend hellem Motiv. Abbildung rechts: Die Pentaflex 16 erzeugte ein milchiges Geisterbild, das bei dunklen Motiven auffiel. Möglicherweise sind die alten Optiken im Inneren schon etwas beschlagen gewesen, so dass dadurch ihre Güte beeinträchtigt wurde. |
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Abbildung links: Eine präzise Detailauflösung, aber einen leichten Blaustich bei dunklem Aufnahmemotiv lieferte der Super 8 Probefilm. Abbildung rechts: Die Detailauflösung des 16 mm Filmes ist auf Grund des größeren Filmbildes noch besser gewesen, was insbesondere bei dem nächsten Bildvergleich auffällt. |
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Abbildung links: Der Super 8 Film stößt bei Gegenlicht und sehr feinen Motivelementen an seine Grenzen. Abbildung rechts: Die Windmühlenräder werden beim Super 16 Film exakt abgebildet. |
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Abbildung links: Bereits eine geringe Überbelichtung des Filmmaterials führte beim Super 8 Film zum Verlust von einigen Detailinformationen, so dass bei diesem Filmbild die Nummernschilder der Pkws nicht entziffert werden konnten. Abbildung rechts: Die Detailwiedergabe beim Super 16 Film war so groß, dass das Nummernschild des Kleintransporters im Nachhinein fotografisch unkenntlich gemacht werden musste. |
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Trotz unterschiedlicher Belichtungsqualität beider Formate und einer leichten Überbelichtung des Super 16 Filmes war die Detailauflösung des 16 mm Filmes wesentlich größer, als beim Super 8 Film. Mit einem normalen Fernsehgerät fällt der Unterschied von Super 8 zu Super 16 in erster Linie durch ein wesentlich feineres Filmkorn beim 16 mm Film gegenüber dem Super 8 Film auf. Die Bildschärfe unterscheidet sich bei beiden Formaten nicht wesentlich voneinander. |
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Um die Auflösung beider Filmformate miteinander wissenschaftlich vergleichen zu können, wurde der rot gekennzeichnete Bildausschnitt mit den 3 Fenstern ausgeschnitten und dann mit einer Auflösung von 600 x 800 DPI fotografisch vergrößert, auch wenn der Bildausschnitt beim Super 16 Film etwas größer aufgenommen wurde als beim Super 8 Film: |
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Bild oben: Detailauflösung des Kodak "Ektachrome 100D" beim Super 8 Film Bild unten: Detailauflösung des Kodak "Ektachrome 100D" beim Super 16 Film |
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Resümee: Obwohl sich die Fa. MUVIG hauptsächlich mit der Digitalisierung alter Familienaufnahmen beschäftigt, sollte mit diesem kleinen Test aufgezeigt werden, dass der Schmalfilm durchaus auch im Jahr 2007 seine Reize und eine (Nischen-) Daseinsberechtigung hatte. Wer den nötigen Geldbeutel, viel Liebe und Enthusiasmus, sowie feinmechanische Fertigkeiten + Geduld aufbringen kann, um nacheinander immer wieder das selbe Schmalfilmmaterial für Vergleichszwecke mit ähnlichen Motiven zu belichten, bis letztendlich die Kamera so gut auf das neue Format abgestimmt ist, dass sich ein größeres Filmprojekt lohnt, dem wird die Fa. MUVIG auch künftig eine preiswerte Digitalisierung selbst aufgenommenen 16 mm Materials im Super 16 Format anbieten können. Das "Kodak Ektachrome 100D" Filmmaterial stellt eine Weiterentwicklung des Farbumkehrfilmes dar und ist bestens für Archivaufnahmen mit hoher Auflösung geeignet, die bestimmt auch noch in 30 Jahren kaum Alterungserscheinungen aufweisen werden. |
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